Legende

m/f

maskulin (männlich) / feminim (weiblich) oder geschlechterneutral

Transliteration

Buchstabengetreue Umschrift nach den Normen von DMG. Genauer: Jedem Buchstaben wird einen gleichwertigen Buchstaben zugeordnet. Dazu muss man unbedingt das speziell entwickelte Alphabet kennen.

Transkription

Lautgetreue Umschrift. Mit dieser Umschrift ist man freier, man kann den Laut so beschreiben, wie er in der eigenen Sprache geschrieben würde. Auch mit mehrerern Buchstaben, wie z.B. «sch».

Variante

Mögliche Varianten für Schreibweisen anderer Sprachgruppen, oder wie ich den Namen schreiben würde.

Abkürzungen

osm. (osmanisch), pers. (persisch), griech. (griechisch), usw.

Selbstverantwortung

Keine Garantie auf Richtigkeit. Fehler bitte medlen!

FAQ

Die meist gestellten Fragen.

Fachbegriffe

«Welche Wörter benütze ich im Unterricht?»

Jede visuelle Disziplin kennt sein Fach-Vokabular. Oft sind Begriffe über Jahrzehnte, gar Jahrhunderte geprägt und in das allgemeine Glossar der Fachsprache aufgenommen worden. Grössten Teil verwende ich die gleichen Begriffe, erlaube mir aber auch, eigene Begriffe zu benützen. Diese Liste steht noch in Bearbeitung, ich erlaube mir nach Bedarf Verbesserungen vorzunehmen.

«Abgad (Abdschad)» ابجد

Auf arabisch nennt man das Alphabet «Abgad» oder genauer الأبجدية العربية. Die frühere Buchstabenabfolge für den Anfang des Alphabets war (a), (b), (g), (d). ابجد (abgad), daraus entstand die Bezeichnung الابجد (al abgad); das Alphabet. Später wurde die Buchstaben-Reihenfolge innerhalb des arabischen Alphabets umgestellt.

«Agami (Adschami-Schrift)» عجمي

Arabische Alphabete nichtarabischer Sprachen werden Adschami genannt. Es handelt sich vorwiegend um afrikanische Sprachen.

«Ahar oder Muqahar-Papier» ورق مقهر فاخر

Speziell für die islamische Kalligrafie erarbeitetes Papier.

«Alif» الف

Name des ersten Buchstaben im Alphabet.

«Alif Khandschariyya» ألف خنجرية

Dolch-Alif. Zum Beispiel als kleines Alif über Alif maqsuura geschrieben: ىٰ oder im Wort Rahman: رَحْمـــن

«Alif maqsuura» المقصورة‎ ‏الألف

Begrenztes Alif. Ist das Alif in Form von Ya' ohne Punkte.

«Aqlaam as-sita» الأقلام الستة

Sechs Schreibfedern. Die klassichen sechs Schriftstile, die man damals beherrschen sollte:
1. Naskhi
2. Thuluthi
3. Muhaqqaq
4. Rayhaani
5. riqa'
6. tawqi

«Arabistik»

Der Arabist befasst sich wissenschaftlich mit der arabischen Kultur und Sprache.

Bandzugduktus

In der lateinischen Kalligrafie wird mit der breiten Feder eine Bandspur über das Blatt gezogen. Demgegenüber wird in der arabischen Kalligrafie die Feder mehrheitlich gestossen, was man folglich «Bandschiebduktus» nennen müsste.

«Basmala» بسملة

Ist die Bezeichnung für die Ausrufungsformel «bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi» بسم الله الرحمن الرحيم (im Namen Gottes des gnädigen des barmherzigen).

a) Eröffnet Koransuren, b) eröffnet religiöse Handlungen, c) eröffnet Alltagsrituale. Stichwort: Ausrufung (Invokation).

«Bustrophedon»

Dieser Begriff steht für die ochsenwendige Schreibrichtung, welche von links nach rechts und darunter folgend von rechts nach links weist. Genauso wie ein Acker gepflügt wird. Die Schreib- oder Leserichtung in eine einzige Richtung, wurde vermutlich als wirtschaftlicher erachtet und hat sich letztlich durchgesetzt.

«Bildverbot»

Lange wurde gerne verbreitet, dass das Bildverbot die arabische Kalligrafie «gefördert» hat. Heute sind sich die meisten Fachleute einig, dass man diese Behauptung revidieren muss. Das Bildverbot oder die Verpönung des Bildes im sakralen Kontext, war nicht der alleinige Erfolgsauslöser für die arabische Kalligrafie. Darüber wird ausführlich unter wikipedia.org geschrieben.

«Damma» ‏ضَمَّة‎

Zeichen über einem Buchstaben und gibt den Vokal «u» an.

«Diakritische Punkte»

Unter Diakritika versteht man Zeichen, die über oder oder unter einem Buchstaben stehen, um den exakten Klangwert wiederzugeben. In der arabischen Schrift helfen Punkte die Buchstaben genau zu beschreiben.

«Duktus»

Linienführung: Charakter und Eigenschaft einer Schrift.

«Emphatisch»

Wird für die Umschreibung der Laute, welche im hinteren Teil des Gaumens entstehen, verwendet. Es gibt etliche Buchstaben mit emphatischen Lauten.

«Fatha» ‏فَتْحَة‎

Zeichen über einem Buchstaben und gibt den Vokal «a» an.

«Gali (Dschalii)»جلي

Gali steht für das Adjektiv «rein, evident, einfach»: جلي (dschalii) und bedeutet "unweit". (Nicht zu verwechseln mit dem Wort gallii / dschallii welches für gross, dick oder prachtvoll steht). Der Schriftstil Gali-Diwani weist einen dichten Duktus voller Vokalzeichen (Harrakat) und Dekorationszeichen (Taschkilat) auf, welche nebst der grammatikalischen Deutungshilfe, vor allem zur Ausschmückung dienen. In Gali-Muhaqqaq und Gali-Thuluthi bezeichnet der Begriff die breite und fette Anwendung mit einer der Sechs-Schreibwerkzeuge. Der türkische Begriff heisst celi.

«Halbvokal»

Das arabische Alphabet besteht aus Konsonanten. Die Buchstaben «Alif», «Waw» und «Ya» können als Vokale benutzt werden, welche so zu «A», «U» und «I» werden. «Alif» ist ein Vokal, «Waw» und «Ya» zählen zu den Halbvokalen.

«Hamza» ‏همزة‎

Abgeleitete Form des Kopfes von Ain. Ist ein Knacklaut und kann im Deutschen zum Beispiel im Wort «Beachten» im «a» gehört werden.

«Hamzat wasl» همزة وصل

Schlaufenzeichen über Alif, zeigt das unausgesprochene Alif an ٱ. Auch Wasla.

«Harrakat» حركات

Grammatikalische Zeichen nennt man حركات (harrakaat). Die Vokalzeichen können über oder unter dem Konsonanten stehen. Es gibt kleine Striche für «a» (darüber) und «i» (darunter), sowie die Form einer 9 für das «u» (darüber). In antiken Handschriften waren die Zeichen meistens rote Punkte. Teilweise auch blau und gelb.

«Haste»

Deutsche Bezeichnung für vertikale oder horizontale Buchstabenteile.

«Hibr» حبر

Hibr bedeutet braune Tinte.

«Huruuf»

Ein Buchstabe حرف (harf) oder im Plural; (mehrere) Buchstaben حروف (huruuf). Es gibt Mondbuchstaben ‏‏حروف قمرية und Sonnenbuchstaben حروف شمسية.

«'Igaza ('Idschaza)»

Genehmigigung, Lizenz إجازة. Früher durfte man den Titel Kalligraf erst mit Genehmigung tragen.

«Kalligrafie»

Aus dem Griechischen (schönschreiben). Im generellen wird darunter eine handgeschriebene Schrift als Kunstdisziplin. Die arabische Kalligrafie wird als خط العربي Khatti-l 'arabi (die arabische Linie) übersetzt.

«Kalligrafie: arabische-, persische-, osmanische- oder islamische Kalligrafie.»

Die «arabische Kalligrafie» steht als Überbegriff für alle Schriftstücke mit kalligrafischer Qualität, welche mit den arabischen Buchstaben الحروف العربية (al huruuf al arabiya) geschrieben sind. Darunter gehen auch Werke mit nichtislamischen oder mit profanen Inhalten, wie zum Beispiel Schriften von Verträgen, Titeln und Namen oder Überschriften in einer Bibelübersetzung. Wiederum kann jede Schriftkunst mit arabischer Schrift als islamisch angesehen werden, da die arabische Sprache die Theologiesprache des Korans ist, und diese sich in jedem arabischen Schriftstück visuell manifestiert.

Eine Arabische Kalligrafie mit einem ausschließlich sakralen Inhalt, könnte mit dem Begriff «islamische Kalligrafie» alle übrigen Anwendungen ausschliessen, auch wenn diese aus einer Feder eines Künstlers mit islamischem Hintergrund stammt.

Weitere Bezeichnungen sind die «persische oder osmanische Kalligrafie» welche angeben, aus welchem Kulturkreis oder aus welcher Epoche ihre Schriftstücke stammen. In der persischen Schule ist der hängende Duktus (nastaliq) sowie das Satzbild formgebend. Die Schriften in der osmanischen Tradition scheinen die arabischen Kalligrafieregeln in Sachen Präzision maximal ausentwickelt zu haben.

Im Vergleich zu Europa: Schriftkunst mit Buchstaben aus Europa nennt man «lateinische Kalligrafie» und nicht «christliche Kalligrafie». Das würde nicht gehen, da die christliche Religion nicht an eine Schrift gebunden ist.

«Kalligramm»

Ein Kalligramm ist eine kalligrafische Kompostion, in der meistens mehrere Wortzeilen ineinander geflochten sind. Die Schrift muss nicht einfach zu entziffern sein. Der Begriff Kalligramm wird heute selten benutzt. Der türkische Fachbegriff für das Arrangement heisst istif (pl. istiftar).

«Kashida (Kaschida)» كشيدة

Kashida ist ein typografischer Begriff aus dem Persischen und steht für die Dehnung zwischen Buchstaben. Zur Anwendung bestehen Regeln. Hier ein paar Beispiele:

kurz gedehnt
شمس شـــــــــــــــــــــــمس
صفحة صـــــــــــــفحـــــــــة
اسبوع اسبـــــــــــــــــــــــوع

Auf arabisch gibt es zusätzlich die Begriffe التطويل und التفصيل für die Spationierung oder Proportionierung von Buchstaben.

«Kasra» ‏كَسْرَة‎

Zeichen unter dem Buchstaben und gibt den Vokal «i» an.

«Khatt» خط oder (türkisch) «Hatt»

Die arabische Bezeichnung für Kalligrafie bedeutet nicht (wie unser griechisches Wort) «schön schreiben», sondern wird als Linie خط (khatt) übersetzt. Genauer sagt man خط العربي (khatti-l arabi) «die arabische Linie».

«Khattaat» خطاط oder (türkisch) «Hattat»

Ist der Linien-Künstler eben der Kalligraf خطاط (khattaat). Sein sozialer Stand war früher eben gleich eines Ministers. Auch heute geniesst er/sie grosse Bewunderung. Frauen waren früher seltener. Heute sind unter anderem zahlreiche Frauen im Iran kalligrafisch aktiv. Aber immer noch in der Minderheit.

«Koran / Qurʾān» القرآن

Entspringt aus dem Wortradikal «qaraʾa» قرأ‎; rezitieren, vortragen, lesen. Den ältesten Koran-Kodex nennt man «muṣḥaf» مصحف.

«Kufi» كوفي

Die ersten Jahrhunderte der Koranschreibung galten der Kufi-Schrift. Die Kufi kann in der Horizontalen und Vertikalen erhöht und verlängert werden. Die Schrift ist im Gegensatz zu den Kursivschriften im rechten Winkel konstruiert. Das Wort Kufi haben Orientalisten der Stadt Kufa abgeleitet.

«Kursiv» خط الطباعة المائل

Die Kusrivform zeichnet sich in Schriften mit einem kleinen Neigungswinkel aus. Im Arabischen neigt sich dieser zur Schreibrichtung: nach links. Wir kennen die Italic-Schriften, welche nach rechts neigen. Die arabischen Kursiv-Schriften neigen nach links.

«Lauḥ» لوح

Schreibbrett auf dem die Studenten in Afrika heute noch Korantexte schreiben.

«Lam-Alif» لام الف

«Lam-Alif» ist eine Ligatur, die man als Ligatur schreiben muss, weil es sie nicht anders gibt. Wie der Name sagt, besteht die Ligatur aus zwei Buchstaben «Lam» und «Alif» und wird als «la» ausgesprochen. Beispiel لا .

«Ligatur» حَرْفاً مَطْبَعَةٍ مُتَّصِلانِ

Wir kennen die Ligatur aus dem Alltagsbereich. Zum Beispiel die Ligatur «&» welches aus dem Französischen Wort «Et» zusammen geschmolzen ist, oder das «@» welches aus dem verm. lateinischen «ad» entstanden ist. Im Arabischen gibt es eine grosse Menge an Ligaturen: Ein «lam» vor «min»: م mit ل verschmilzt zu einem «Lm...»لمــــــــ. Im Grunde genommen bestehen die meisten Buchstabenverbindungen aus lauter Ligaturen. Die einen sind für ungeübte Leser, eher gut, die andern, eher schlecht, nachvollziehbar. Um Ligaturen lesen zu lernen, lohnt es sich, diese beim Schreiben möglichst oft zu benützen.

«Madda» ‏مدة‎

Madda ist ein Zeichen, das über dem «Alif» liegt und eigentlich ein verschmolzenes "Hamza-Alif" mit einem «Alif» ist. ا+أ = آ.

«Maghribi» ‏الخط المغربي

Schriftstil aus dem Maghrib: Siehe.

«Midaad» مداد

Midaad bedeutet schwarze Tinte. Einige Rezepte beinhalten Lampenruss, Galläpfel und Gummiarabikum. Es wurde auch Sepia der Tintenfische gebraucht.

«Moalla» معلى

Ein moderner persischer Kalligrafiestil mit grossen Ranken.

«Muhamala» محمل

Verkleinerte Einzelbuchstaben ohne Punkte in Form von ح ,ص und ع werden oft unterhalb der verwandten Grossbuchstaben als diakritische Markierung gesetzt, um diese von denjenigen mit Punkten zu unterscheiden.

«Musnad» مسند

Altsüdarabisches Alphabet (vorislamisch).

«Naskhi» نسخي

Ist der Name einer Schrift und bedeutet Abschrift oder Kopie. Naskhi wird als die am besten lesbare Schrift bezeichnet und erscheint daher in den meisten Büchern.

«Nuqta (Punkt)» نقطة

Punkt. entweder als diakritischer Punkt, oder als Zahl Sifr, die Null. Ein Punkt wird kalligrafisch auch als Masseinheit für die Proportionslehre benützt. Aufeinander gestellte Rhomben oder Rauten ergeben die vertikale Höhe, horizontale Länge oder die Innenraum-Volumen eines Körpers. Die Proportionslehre dient vor allem der didaktischen Kommunikationen zwischen Lehrer und Schüler, sowie der Selbstkontrolle bei der Optimierung der persönlichen Schrift im Selbststudium. Lehrmittel werden meistens mit diesen Punkten hergestellt. Vorsicht, die richtige Anzahl Punkte kann von Meister zu Meister variieren. Das muss nicht ein Fehler sein, zeigt vor allem auf, wie verschieden die Lehren sein können.

«Qadratkufi» کوفی مربعی

Eine Kufiform geschrieben mit Quadratkacheln. Beispiel: kufic.info

«Osmanisch»

Die Türken schrieben bis 1924 mit arabischen Buchstaben ihr Türkisch. Die Grammatik war eher schlecht deklariert, so dass es heute Turkologen braucht, welche im Stande sind, die Schriftstücke zu entschlüsseln.

«Qalam, Kalam, (türkisch) Kelam» قلم

Das typische arabische Schreibwerkzeug nennt man Qalam قلم. Auf lateinisch Calamus. Der Kalam ist ein Schreibrohr, meistens aus Schilf oder Bambus, selten auch aus Knochen oder dichtem Holz. Grosse Schriften schreibt man mit spachtelförmigen Werkzeugen. Kleine Schriften mit dem roten Holz aus Dazful "qalam dazfuli" قلم دزفولی. Bei allen Varianten ist die Spitze schräg abgeschnitten, jeder Schriftstil hat seinen Winkel. Eine Ausnahme ist die maghrebinische Feder, ihr Spitz gleicht einem Schnabel.

«Qalib» قالب

Gestochene Zeichnung, die einer grossformatigen Übertragung, zB auf eine Mauer oder auf Holz dienten.

«Qur'aan» القرآن‎

Siehe Koran bei wikipedia.

«Rasm» ‏رسم‎

Das Alphabet wurde zu Beginn nur mit 18 Buchstaben ohne die diakritische Zeichen geschrieben. Link: Rasm

«Ruqʿa» رقعة‎

Populärer Schriftstil. Wurde ursprünglich für die osmanische Administration entwickelt. Link: Ruqʿa

«Shadda (Schadda)» ‏شدة‎

Zeichen über einem Buchstaben und gibt den Laut (doppelt) an.

«Sukuun» ‏سُكُون‎

Ist ein Zeichen über einem Buchstaben und gibt an, dass dieser Buchstabe keinen Vokal trägt.

«Ta-Marbuta» ‏تاء مربوطة‎

Ist ein Buchstabe, in Form eines «Ha», jedoch mit zwei Punkten darüber. ـة‎. Der Buchstabe steht jeweils am Ende eines Wortes und zeigt an, dass das Wort weiblich ist. Es gibt auch Wörter die weiblich sind und diesen Buchstaben nicht haben oder wenige männliche Wörter, die mit Ta-Marbuta enden wie zum Beispiel Kalif. Frauennamen mit einem «Ha» oder «AT» am Schluss kann man nicht unbedingt mit diesem Buchstaben transkribieren.

«Tams طمس‎

Beschreibt die Ausfüllung der Augenpartienen von Buchstaben. ZB in Ain, Sad, Lam-Alif oder Waw, Mim.

«Tanwuinn» تنوين

Vokalzeichen in der Grammatik am Ende eines Wortes. Es sind doppelte Vokalzeichen; liegende Doppellinien über oder unter dem Buchstaben, sowie die Doppel-99 über dem Buchstaben, welches auch als Einzelzeichen existiert.

«Tasch'ira» تشعرة

Eine Linie, die zwischen Wörtern oder Buchstabenverbunde eine Verbindung schaffen.

«Taschkilat»

Dekorationszeichen heissen طشكلات (taschkilaat). Die Zeichen dienen der Schmückung bestimmter Schrifttypen. Sie werden den Regeln nach gesetzt.

«Tarwis» ترويس

Bezeichnet den kronenähnlichen Ansatz bei bestimmten Buchstaben. Oft auch «Taadsch» genannt.

«Tawqi'» توقيع

Dokumentunterschrift. Runder Schrifttyp.

«Tezhip» تذهب

Schmückung. Meistens floral.

«Transkription / Tarnsliteration»

Transkribieren bedeutet, mit der eigenen Grammatik den Lauten nach eine andere Sprache zu umschreiben. Lautgetreue Umschrift. Als Ausgangspunkt nimmt man die Grammatik der eigenen Sprache für Fremdwörter: Ein ش ist auf Deutsch ein «sch», auf Englisch ein «sh» auf Französisch «ch» (Marakkesch, Marakkesh, Marakkeche) oder (Al dschaziira, Al jazeera, Al djazira, usw.). Das gilt natürlich auch für das Arabische, wenn Fremdwörter ins arabische transkribiert werden. Wie Telefon zu «tilfuun».

Transliteration wird mit einem normierten Alphabet betrieben. Dabei wird buchstabengetreu umschrieben: Jeder Buchstabe wird mit einem Buchstaben des Alphabets der anderen Sprache dargestellt. Die Voraussetzung ist, dass man beide Alphabet gut kennt.

«Tughra»

«Tughra» طغراء (tughraa') ist die Bezeichnung eines speziellen Schweifen-Kalligramms. Der Begriff stammt vermutlich aus Zentralasien. Alle 36 Sultane des osmanischen Reichs zeichneten ihre «Fermane» (Urkunden) und Herrschersymbole mit ihren kalligrafischen Siegeln. Die Sultans-Siegel beinhalten Namen und Titel, können auch Namen des Vorfahren und den Wahlspruch wie «siegreich für immer» beinhalten. Heute wird die Tughra-Form zu beliebigen Zwecken adaptiert. Zum Beispiel für Firmenlogos, Familiensiegel oder für Zitate.

«Thuluth»

Thuluth ثلث oder auf türkisch Sülüs ist die Bezeichnung eines Schriftstils. Der Name bedeutet «Drittel», was ursprünglich dem Drittel der Federnbereite einer Tumar-Feder entspricht.

«Tumar» طمار

Papierrolle. Grösste aller Kalligarfie-Schriften. Eine grosse Variante der Sechs Qalam.

«Turkologie»

Der Turkologe befasst sich wissenschaftlich mit der Türkischen (osmanischen) Kultur und Sprache.

«Wasla» ‏وصلة‎

Das Verbindungsalif zeigt an, dass das Alif nicht ausgesprochen wird. Siehe Hamzat wasla.

«Weissraum / Leerraum»

Die Schrift besteht nicht aus der schwarzen Spur der Tinte alleine. Ein Kalligraf behandelt die weissen Räume zwischen den Buchstaben und Wörtern als gleichwertige Gestaltungselemente. Der Weiss- oder Leerraum spielt ab einem bestimmten Level des Schreibers eine sehr wichtige Rolle. «Man ist sich bewusst, dass das, was man nicht sieht, trotzdem vorhanden ist».

«Ziffern»

Aus Indien stammend. Schreibrichtung von links nach rechts:

١٢٣٤٥٦٧٨٩٠ (1234567890)

Das Datum wird so geschrieben:

٢٠١٨/١٠/٢٠ (20.10.2018)

Kalligrafisch werden zu allen Schriften die gleichen Ziffernformen geschrieben.